Kompost - „Gold der Gärtner“
Kompost wird auch gerne als das „Gold der Gärtner“ bezeichnet und kann mit einem Garten-Sparbuch gleichgesetzt werden– man zahlt Garten,- und Küchenabfälle auf ein „Kompostkonto“ ein und nach einem Jahr erhält man die Rendite in Form von wertvollem Humus ausbezahlt.
Beim kompostieren wird demnach der hauseigene Bioabfall nachhaltig entsorgt und dabei wird noch hochwertige Erde und Dünger in Eigenproduktion hergestellt - der Traum eines jeden Biogärtners!
Doch wo fängt man an? Welche Materalien eignen sich zum kompostieren? Wie schichtet man sie richtig? In diesem Florissa Natürlich Kompost 1-Mal-1 erklären wir Dir in nur wenigen Schritten, wie Du deinen eigenen, natürlichen Kompost baust.
Was ist Humus?
Unter Humus versteht man die Summe aller toten, organischen Substanzen im Boden = abgestorbene Tier- und Pflanzenreste, die sich vor allem in der oberen Erdschicht konzentrieren Man erkennt die Humusschicht leicht an ihrer dunkleren Farbe. Sie beinhaltet die wichtigsten Nährstoffe für Garten- und Ackerpflanzen und dient Milliarden Mikroorganismen als zu Hause. Humus ist nicht nur ein Garant für die Fruchtbarkeit des Bodens und wichtiger Wasserspeicher, sondern ist in seiner weiteren Funktion auch für die Bodenstruktur und Düngung maßgeblich verantwortlich.
Wie entsteht Humus?
Humus entsteht durch Zersetzungsprozesse bei welchen im ersten Schritt Bodelebewesen wie Regenwurm, Käfer und Larven die natürliche Substanz aus Pflanzenresten und Blättern in deren Bestandteile zersetzen. Nach diesem Vorgang übernehmen Mikroorganismen in Form von Bakterien und Pilzen ihre Arbeit uns zersetzen die Substanzen weiter in deren Bestandteile.
WICHTIG! Um eine Humusbildung im Boden zu ermöglichen muss von „oben“ begonnen werden, damit „unten“ das Leben entstehen kann.
Kompostbehälter und Komposthaufen
Es gibt verschiedene Arten und Behälter, um Kompost anzulegen:
Schnellkomposter aus Kunststoff:
Diese Behälter sind einfach aufzubauen und kostengünstig. Wichtig ist, dass der Behälter mindestens 200 Liter fasst, da sonst die Verrottung nicht funktioniert. Es gibt auch Schnellkomposter mit Entladeklappe, bei denen man die fertig kompostierte Erde direkt entnehmen kann.
Holzkomposter:
Offene Komposthaufen:
diese Art von Kompost eignet sich ausschließlich für sehr große Gärten und Haushalte in denen besonders viel Abfall anfällt. Der Komposthaufen sollte mindestens einen Meter breit, einen Meter hoch und mehrere Meter lang sein. Das Abfallmaterial wird einfach aufgeschichtet und fällt auf den Seiten schräg ab.
Der richtige Standort für den Kompost
Der Kompost muss direkt auf dem Erdboden angelegt werden, damit die Bodenlebewesen, wie etwa Regenwürmer oder Mikroorganismen, welche beim Verrottungsprozess eine enorm wichtige Rolle spielen, in den Kompost eindringen können. Eine Errichtung auf der Fliesen- oder Steinterrasse macht somit keinen Sinn. Außerdem sollte der Untergrund wasserdurchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Der Standort ist im Idealfall möglichst windgeschützt und schattig, da die Verrottung so am effektivsten ist und es nicht zu unangenehmen Gerüchen kommt. Schatten schaffen zum Beispiel Bäume oder Sträucher. Insbesondere Holunderbüsche und Haselsträucher wirken sich positiv auf die Kompostierung aus und beschleunigen diese sogar.
Was darf kompostiert werden?
Ist der Komposter aufgestellt, wird zuerst der Boden mit zerkleinerten Holzresten oder anderem groben Material bedeckt, damit der Kompost von unten gut Luft bekommt. Danach kann weiteres kompostierbares Material darübergelegt werden.
Als Grundregel gilt die 20:1-Regel. Auf 20 Teile braunes Material kommt 1 Teil grünes Material.
Zu braunem Material zählen
- Zweige
- Stroh
- Laub
- Hackschnitzel
- Papier und Pappe
- Laub
Zu grünem Material gehört:
- Grasschnitt
- Gemüseabfälle
- Gartenabfälle
- Obstabfälle
- Holzasche (nicht zu viel)
- Welke Blumen
- Mist
- Kaffeesatz
Was darf nicht kompostiert werden?
- Gekochte Essensreste
- Gebäck
- Milchprodukte
- Fleisch
- Kranke Pflanzenteile
- Wurzel-oder samentragende Unkräuter
- Inhalte von Staubsaugerbeutel
- Zigarettenstummel
- Glas, Metalle, Kunststoffe, Textilien
Besonders wichtig ist, dass möglichst viele verschiedene Materialien gut vermischt in den Kompost kommen, damit er locker und gut durchlüftet bleibt. Es sollte immer eine gute Balance bestehen, das heißt kleine Materialien mit großen, feuchte mit trockenen und frische mit älteren Materialien vermischen.
Kompost beschleunigen auf natürliche Art
Unangenehmer Geruch beim Kompost
Wenn dein Kompost beginnt unangenehm zu riechen, bedeutet das, dass er fault, anstatt zu verrotten. Dann solltest Du als erstes den Untergrund auf Wasserdurchlässigkeit kontrollieren.
Entferne die Abdeckung, öffne den Haufen und lass ihn an der Sonne trocknen und mische neues, trockenes Material unter. Sollte er dann immer noch übel riechen, kannst du Urgesteinsmehl mit in den Kompost mischen.
Dieses ist 100% biologisch und fördert zudem die Durchlüftung des Komposts und reichert diesen mit Spurenelementen an.