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6 Überlebenstipps für Zimmerpflanzen

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So vermeidest du die häufigsten Pflege-Fehler!

Du würdest dir in der grauen, kalten Jahreszeit gerne eine grüne Oase in deinem Wohnzimmer schaffen? Aber abgesehen von den Kakteen überleben deine Zimmerpflanzen nie besonders lange? Vielleicht sind sie von Schädlingen befallen, wurden nicht in die richtige Blumenerde gepflanzt, oder brauchen einfach nur ein bisschen Dünger. In diesem Blog erklären wir dir die sechs häufigsten Fehler und geben Pflegetipps für dein grünes Zuhause.

1. Richtig gießen: das A und O

Einer der wichtigsten wichtigsten und gleichzeitig schwierigsten Pflegeschritte ist das Gießen. Manche Zimmerpflanzen, wie Kakteen, brauchen nur sehr wenig Wasser, was sie so pflegeleicht macht. Andere wiederum haben sehr spezielle Gießansprüche, die weder über-

noch unterschritten werden dürfen. Jede Pflanzenart hat andere Bedürfnisse, was das Gießen anbelangt, über die du dich unbedingt informieren solltest.

Als Daumenregel gilt: Die meisten Zimmerpflanzen gehen wider Erwarten nicht ein, da sie vertrocknen, sondern weil sie überwässert werden. Dadurch bekommen sie faulende Wurzeln und sterben letztlich. Vor dem Gießen kannst du immer durch eine schnelle Fingerprobe überprüfen, ob die Blumenerde noch feucht ist und kein weiteres Wasser benötigt, oder trocken ist und gegossen werden sollte.

Bei kleineren Pflanzen kann auch der Topf hochgehoben werden, um das Gewicht einzuschätzen und so zu prüfen, ob noch Wasser benötigt wird.

Läuft das Wasser beim Gießen durch, kannst du kurz abwarten, ob es von unten aufgesaugt wird, ansonsten kann der Rest weggeschüttet werden. Sollte die Erde kein Wasser aufnehmen, ist das ein Zeichen dafür, dass sie vertrocknet ist.

In diesem Fall muss ganz langsam gegossen werden, bis das Wasser wieder aufgenommen wird.

kaktee

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Wenn dir das alles zu ungenau ist, gibt es alternativ im Fachhandel Hydrokulturen oder Granulate, die mit Gießanzeigern kombiniert werden können und dir anzeigen, wann die nächste Gießladung benötigt wird. Um Staunässe, und damit faulende Wurzeln zu vermeiden, kann vor dem Einpflanzen auch eine Kiesschicht aus Drainage in den Pflanztopf gegeben werden.

2. Passenden Standort und Temperatur bestimmen

Neben der Über- und Unterwässerung ist der falsche Standort oft ein Todesurteil für Zimmerpflanzen. Auch hier haben Pflanzen sehr unterschiedliche Präferenzen, was Sonneneinstrahlung, Schatten und Raumtemperatur angeht, über die du dich in der Pflanzanleitung oder online informieren kannst. Auch die Nähe zu Heizkörpern oder der Bodenheizung kann schädliche Effekte auf die Zimmerpflanze haben, da sie so schnell austrocknen. Dies macht sich meist durch Blattabwurf erkennbar, worauf du die Pflanze schnellstmöglich an einen anderen Ort stellen solltest. Auch ein Standort direkt neben einer Fensterscheibe, durch das die pralle Mittagssonne kommt, kann die Zimmerpflanze vertrocknen lassen.

gruene zimmerpflanze

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Pflanzen, die es gerne hell und sonnig haben, sind zum Beispiel:

  • Efeutute
  • Shefflera
  • Zimmerbambus
  • Kakteen
  • Wolfsmilch

Zimmerpflanzen, die auch in dunkleren Räumen gut überleben sind zum Beispiel:

  • Schusterpalme
  • Drachenbaum
  • Einblatt
  • Grünlilie

Bei Pflanzen auf Fensterbänken solltest du ebenfalls beachten, dass zumindest ein kleiner Abstand zwischen Fenster und Pflanze besteht, sodass die Blätter bei kalten Außentemperaturen nicht auskühlen, braun werden und abfallen.

3. Blätter pflegen nicht vergessen

Pflanzen im Wohn- oder Arbeitsbereich sind nicht nur optische Hingucker, sondern wirken sich auch positiv auf das Raumklima und dein Wohlbefinden aus. Besonders im Winter, wenn die Heizungen auf Hochtouren laufen, befeuchten und reinigen Zimmerpflanzen die Luft und haben so einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit.

Um auch die Gesundheit der Pflanzen zu fördern, solltest du die Blätter der Pflanzen regelmäßig mit einem feuchten Tuch von Staub befreien. In der Natur werden Pflanzen vom Regen gewaschen, sodass sie Sonnenlicht besser aufnehmen können, in Innenräumen darfst du hier etwas nachhelfen.

Sollte eine Zimmerpflanze stark verstaubt sein, kann sie auch in der Dusche mit einem sanften Strahl abgespült werden. Zusätzlich können Pflanzen in Räumen mit besonders geringer Luftfeuchte, regelmäßig mit einem Zerstäuber mit etwas Wasser besprüht werden. Dadurch werden schlappe, hängende Blätter vitaler.

efeublatt

4. Blumenerde und Dünger richtig auswählen

Besonders bei Zimmerpflanzen, die verglichen zur freien Natur oder dem Garten in relativ kleinen Gefäßen wachsen, spielt die Auswahl der passenden Pflanzenerde und des Düngers eine wichtige Rolle, denn Erde und Dünger müssen die Zimmerpflanze mit allen nötigen Nährstoffen versorgen. Bei einem Mangel an Nährstoffen kann es nämlich zu Krankheiten, Wurzelfäule oder Staunässe kommen. Auch hier gilt: Jede Pflanzenart tickt anders.

In Sachen Düngen gilt nicht immer „Viel hilft viel“. Eine zu stark gedüngte Zimmerpflanze wächst zu schnell, das führt zu Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und zum Ungleichgewicht in der Aufnahme der einzelnen Nährstoffe. Das heißt, dass ein Überschuss eines Nährstoffes zum Mangel eines anderen führen kann. Die Pflanze leidet, Blätter verfärben sich braun oder bläulich und vertrocknen. Aber auch wenn eine Pflanze zu wenig Dünger bekommt, schadet ihr dies: Das Wachstum wird gehemmt und sie bekommt gelbe Blätter. Ein Grünpflanzendünger aus rein natürlichen und pflanzlichen Rohstoffen eignet sich sehr gut für nahezu alle Zimmerpflanzen. Er sorgt für kräftigen Wuchs und sattes Blattgrün. Die Verwendung eines biologisch-natürlichen Flüssigdüngers verhindert außerdem - im Gegensatz zum chemisch hergestellten Dünger - eine Überdosierung.

Unser Extra-Tipp für vitale Zimmerpflanzen mit kräftigen Wurzeln:

Mikroorganismen als Zusatz für das Gießwasser. Die Zugabe von Mikroorganismen sorgt für die optimale Umwandlung des Düngers in Nährstoffe. Dies ist besonders wichtig in einem begrenzten Raum, den ein Pflanzgefäß darstellt. Im normalen Gartenboden gibt es von Natur aus Mikroorganismen, die die Funktion des Düngers unterstützen und diesen in Nährstoffe umwandeln. Bei Zimmerpflanzen im Topf ist die Anzahl der Mikroorganismen sehr beschränkt, deren Zugabe bewirkt oft wahre Wunder. Diese Kleinstwesen zersetzen den Dünger, verbessern die Struktur der Erde und halten den Wurzelraum gesund. Außerdem helfen sie der Pflanze, widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen oder auch Krankheiten zu werden. In unserem Gartenratgeber findest du weitere Infos zur Wirkungsweise von Mikroorganismen und auch einen praktischen Info-Folder zum Download.

5. Schädlinge erkennen und bekämpfen

Selbst wenn du den optimalen Standort gewählt und das Gießen und Düngen im Griff hast, kann es sein, dass deine Zimmerpflanzen sich immer noch nicht so richtig wohlfühlen. Unerwünschte Besucher in Form von Schädlingen können ihnen das Leben schwer machen. Schädlinge können sich von Pflanze auf Pflanze übertragen, in Blumenerde von geringer Qualität vorhanden sein oder sich bereits beim Kauf auf der Pflanze eingenistet haben.

Die häufigsten Schädlinge bei Zimmerpflanzen sind:
  • Blattläuse
  • Wollläuse
  • Schildläuse
  • Spinnmilben
  • Trauermücken
  • Thripse

schaedlinge laeuse

© Hans Braxmeier – pixabay.com

Werden diese bereits im Anfangsstadium erkannt, können sie meist einfach behandelt werden. Daher solltest du stets Blattober- und Unterseite genau beobachten und auf Läuse sowie abgefressene Blätter untersuchen. In unserem Gartenratgeber findest du weitere Informationen und Tipps zu Krankheiten und Schädlingen bei Zimmerpflanzen.

6. Zum richtigen Zeitpunkt umtopfen

© Severin Candrian – unsplash.com

Ein wichtiger Schritt in der Zimmerpflanzenpflege, der gerne vergessen wird, ist das Umtopfen. Besonders junge Pflanzen, die schnell wachsen, müssen häufiger in ein größeres Gefäß umgetopft werden, damit die Wurzeln genügen Platz haben und sich ausbreiten können.

Als Test, wann das nächste Umtopfen ansteht, kannst du die Pflanze aus dem Topf heben, um zu sehen, ob die gesamte Erde durchwurzelt ist.

Sollte dem so sein, dann muss ein größerer Pflanztopf her. Generell gilt: umso größer Pflanzen werden, desto langsamer wachsen sie und müssen so auch seltener umgetopft werden.

Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen von Zimmerpflanzen ist im Frühling. Wenn die Pflanzen mehr Sonnenlicht abbekommen, können sie im neuen Pflanztopf besser und schneller austreiben.

Checkliste für deine grüne Oase

In dieser kleinen Zusammenfassung findest du alle Pflege-Tipps auf einen Blick - deine grünen Mitbewohner werden es dir danken:

  • Bevorzugt deine Pflanze ein schattiges oder sonniges Plätzchen? Informiere dich über ihre Bedürfnisse und wähle den passenden Standort.
  • Informiere dich über die Präferenzen deiner Zimmerpflanze: Welche Blumenerde und welchen Dünger braucht sie für die Nährstoffversorgung?
  • Befindet sich deine Pflanze in der Wachstumsphase? Überprüfe, ob sie vielleicht einen größeren Pflanztopf braucht.
  • Weniger ist tendenziell mehr, aber Achtung ist geboten: bekomme ein Gefühl für den Wasserbedarf deiner Pflanze.
  • Schädlingsgefahr? Überprüfe deine Zimmerpflanze regelmäßig auf abgefressene Blätter und Schädlingsbefall.
  • Zu guter Letzt: Entferne regelmäßig Staub von den Blättern deiner grünen Mitbewohner, damit sie Sonneneinstrahlung optimal aufnehmen können.

Das Florissa Team drückt dir den grünen Daumen und wünscht dir viel Freude mit deinen Zimmerpflanzen!

Zimmerpflanzen vor sonnigem Fenster

© Jonny Forsey – stock.adobe.com
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