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Zeit für die Anzucht! Darauf musst du achten

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So gelingt das Vorziehen von Gemüsepflanzen

Es macht nicht nur Spaß, Pflanzen vorzuziehen und zu beobachten, wie sich aus einem klitzekleinen Samenkorn eine kräftige Pflanze entwickelt. Gleichzeitig ist es häufig auch günstiger als der Kauf einer Pflanze. Damit die Anzucht auch gelingt und die Pflänzchen gesund gedeihen, gibt es Einiges zu beachten. Die wichtigsten Tipps haben wir für dich in diesem Blog zusammengefasst.

Welchen Nutzen hat das Vorziehen?

Für manche Pflanzenarten ist der österreichische oder deutsche Sommer zu kurz, um genügend zu wachsen und reife Früchte zu tragen. Daher kannst du ihnen einen Wachstumsvorsprung geben, indem du sie zu Hause vorziehst und erst später, wenn die Temperaturen wärmer werden, ins Beet oder den Pflanztopf setzt.

Die Anzucht im Innenraum hat den Vorteil, dass die Licht- und Temperaturbedingungen konstant sind und die Wasserzufuhr geregelt werden kann. Außerdem kannst du so jeden Tag die Entwicklung der Pflanzen direkt beobachten.

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Darauf kommt es an: der passende Standort und der richtige Zeitpunkt

Sowohl Standort als auch der Aussaatzeitpunkt spielen eine entscheidende Rolle bei der Pflanzenanzucht. Beim Standort zählen zwei Punkte: Helligkeit und Temperatur. Gute Lichtverhältnisse sind unabdingbar, generell gilt: je heller, desto besser. In puncto Temperatur fühlen sich die meisten Pflanzen bei Raumtemperatur wohl. Allerdings sollte die Nähe zu einem Heizkörper vermieden werden, da dort die Pflanzerde austrocknen kann und das Wachstum der Pflanze gehemmt wird.

Der richtige Zeitpunkt zur Anzucht variiert je nach Pflanzensorte. Anbei findest du eine grobe Übersicht über die beliebtesten Pflanzen zur Anzucht und den dazu passenden Monat zum Vorziehen:

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Worauf du beim Saatgut achten solltest

saatgut in der hand
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Auch bei der Auswahl des Saatguts gibt es Einiges zu beachten. Saatgut hält sich generell etwa zwei bis drei Jahre. Bei älteren Samen kann es sein, dass die Keimfähigkeit nachlässt und keine Pflanzen mehr daraus wachsen. Um die Haltbarkeit zu erhöhen, sollten die Samen kühl und dunkel gelagert werden. Vor dem Einsäen können Samen zur zusätzlichen Kräftigung mit einem Wasser-Mikroorganismen-Gemisch oder mit einem rein biologischen Knoblauchextrakt eingesprüht werden. Dies stärkt und schützt die Samen von Anfang an.

Die richtige Anzuchterde

Ein gutes Aussaatsubstrat ist die Basis einer gesunden Pflanze, daher solltest du hier auf hohe Qualität achten. Zur Anzucht eignet sich am besten eine natürliche und torffreie Bio-Aussaaterde.

Diese enthält weniger Nährstoffe als andere Blumenerden. Werden den Samen nämlich am Anfang zu viele Nährstoffe zugeführt, kann es sein, dass die Wurzeln verbrennen und die Pflanze nicht wächst.

Oder die Pflanze wächst durch die hohe Aufnahme des Hauptnährstoffs Stickstoff an, wächst aber dann zu schnell. So wird sie durch die langen schwachen Zellen zerbrechlich und anfällig gegenüber Krankheiten.

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Zusätzlich empfiehlt sich die Anwendung von Mikroorganismen, denn diese…

  • …lockern den Boden und steigern die Fruchtbarkeit
  • …stärken das natürliche pflanzeneigene Abwehrsystem
  • …erhöhen die Widerstandskraft der Pflanzen
 

Schädlingen vorbeugen

Häufig werden kleine Keime und Pflanzen von Trauermücken befallen. Diese riechen förmlich die frische Erde und scheuen keine Mühen, um genau dort ihre Eier abzulegen. Die kleinen Fliegen legen ihre Eier auf die Erde und ihre Larven fressen dann die Wurzeln der Keimlinge. Dadurch geht die Pflanze ein und kann nicht wachsen. Vorbeugend hilft das Abdecken der Samen mit Quarzsand.

Bei akutem Befall, aber auch gleich mit der Einsaat, hilft vorbeugend die Anwendung von Gelbstickern, an denen die Mücken klebenbleiben. Auch ein rein natürliches und ungiftiges Ameisen-Streupulver kann Abhilfe schaffen.

Nachhaltige Pflanzgefäße

Bei der Auswahl von Pflanzgefäßen kannst du kreativ werden! Für die Anzucht von Keimsprossen eignen sich zum Beispiel Anzuchttürme, Etagèren mit 3 bis 4 lagen Küchenpapier als Basis, Sprossenpads aus Watte, Keimgläser und diverse Schälchen und Untersetzer.

Für die Anzucht von diversen Gemüsesorten eignen sich Tontöpfe und Anzuchtplatten aus der Gärtnerei. Besonders nachhaltig sind auch verrottbare Töpfe, Eiertassen oder selbstgestaltete Töpfchen aus Zeitungspapier.

Viele Behälter können auch Jahr für Jahr wiederverwendet werden. Wichtig ist es hier, die Töpfe zum Beispiel durch Abkochen zu desinfizieren, um möglicherweise eingelagerte Keime zu vernichten.

umtopfen

Tipp:

Profis raten von Behältern aus Plastik eher ab, da gesundheitsschädliche Weichmacher ausgelöst werden können, die in die Pflanze und beim Verzehr dann in unseren Körper wandern und sich dort absetzen können.

Häufige Fehler vermeiden

Wir geben es zu: kleine Pflanzensprösslinge sind tatsächlich sehr empfindlich und ein grüner Daumen ist quasi Grundvoraussetzung. Einige Schwierigkeiten können jedoch ganz einfach durch ein paar Tipps und Tricks umgangen werden:

  • Platzabstand bei der Aussaat: Die Samen nicht zu dicht nebeneinander einsäen, sondern genügend Platz lassen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Pflanzen später abfaulen.
  • Sauber arbeiten: Bei der Aussaat unbedingt auf saubere Hände und hygienische Gefäße achten, sonst werden die Keimlinge von Keimen befallen und geschwächt.
pflanzen stehen hier richtig
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  • Standort und Temperatur je nach Zeitpunkt anpassen: Direkt nach der Aussaat solltest du das Saatgefäß mit einem lichtdurchlässigen Deckel (z.B. aus Glas) abdecken, damit es im Gefäß zum Dampfen kommt. Danach stellst du das Gefäß an einen warmen und lichtdurchfluteten Platz. Sobald die Keime herausschauen (ca. nach 2-3 Tagen), den Deckel abnehmen und an einem kühleren Ort platzieren.
  • Vorsicht ist bei Schimmel und Läusen geboten: Sobald ein Befall der Keimlinge vorhanden ist, ist es leider gelaufen: die Pflanzen sofort entsorgen.
  • Die Austrocknungsgefahr von Keimlingen ist hoch: Am besten mindestens 2 Mal täglich die Erde auf genügend Feuchtigkeit überprüfen.

Das Florissa-Team wünscht Dir viel Erfolg bei der Anzucht und viel Spaß beim Garteln!

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Tipp:

In unserem e-book zum Thema Anzucht findest du alles Wichtige noch einmal zusammengefasst und kannst es dir auch ausdrucken. Auch die Aufzeichnung unseres Webinars „Alles rund um die Anzucht“ könnte spannend für dich sein. Du findest Sie auf unsere Webinar-Infoseite.

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